Eine internationale Sache: Ein Label aus Barcelona, Aufnahmen in der Schweiz, ein Genfer Pianist mit katalanischen Wurzeln, eine polnische Cajón Spielerin und ein französischer Bassist. Und so international klingt auch die Musik des Trios, das bis jetzt in der Schweiz, Portugal, Frankreich und Spanien fleissigst konzertierte.
Der Albumtitel suggeriert das Bemühen, das Cajón jazzgesellschaftsfähig zu machen. Die temperamentvolle Marta Themo schafft das locker und mit Selbstvertrauen. Sie trommelt den Piano-Jazz des Herrn Perez mit Elan und Gefühl in einen Canyon, in dem es kein Entrinnen von heissen Rhythmen und einer schwingenden Dynamik gibt.
7 der 10 Tracks komponierte Perez. “Caravan” von Tizol/Ellington rollt flott und ungebremst, Sammy Fains “Alice in Wonderland” klingt fragil und “Antenore” des grossen Mailänder Jazzers Antonio Zambrini verzaubert mit Latin-Groove und einem tollen Bass-Solo Philippe Brassouds.
Die Polin Marta Themo ist mit ihrem Cajón immer wieder in Flamenco Projekte involviert und scheint sich in den Jahren, seit sie in Genf lebt (1998), zu einer Spezialistin entwickelt zu haben.
Lapidar beurteilt : Unterhaltsamer und feuriger Piano-Jazz, der primär durch den eigenen Zugang des Evaristo Perez zur Musik kreiert wird.
Anspieltipps wären die Eröffnungsnummer, “No Tech”, das vor allem durch das Cajón Rasanz aufbaut oder “Have You Seen The Prince”, das Perez mit seinen perlen Improvisationen veredelt.
ERNST WEISS – Concerto 4|2014 (Austria) – sept. 2014
Traduction française :
C’est une affaire internationale (more…)